Vera Suchowerkowa lebte und arbeitete bis zum Einmarsch der deutschen Truppen im Herbst 1941 in ihrem Geburtsort. Danach musste sie in einer Fabrik bei Worochilowgrad (heute: Luhansk) im ostukrainischen Donezbecken arbeiten. Von dort wurde sie am 20. September 1942 mit einem Sammeltransport als Zwangsarbeiterin nach Deutschland deportiert und arbeitete bis zum 12. September 1944 in einem Haushalt in Köln-Sülz. Anschließend war sie als „Putzhilfe“ in der von Dr. Michail Popow geleiteten Ausländerstation im Hilfskrankenhaus am Sülzgürtel 47 in Köln tätig. Ihre Zimmernachbarin war die polnische Hilfskrankenschwester Maria Kristowa, die bereits am 8. Oktober 1944 wegen ihrer Bekanntschaft mit dem gesuchten Hans Steinbrück von Gestapo-Kriminalsekretär Josef Hoegen verhaftet worden war. Nur vier Tage später wurde auch Vera Suchowerkowa verhaftet. Bereits einen Tag nach ihrer Verhaftung wurde sie von Kriminalassistent Josef Schiffer in Brauweiler verhört. Obwohl aus dem Protokoll hervorgeht, dass es keinerlei Anschuldigungen gegen sie gab, blieb Vera Suchowerkowa weiterhin in Haft.
Einen Tag vor dem Rückzug des Gestapo-Sonderkommandos Kütter auf die rechte Rheinseite am 15. Februar 1945 befanden sich noch zwei ukrainische Zwangsarbeiterinnen in der Hand des Brauweiler Kommandos: Nina Sawina und Vera Suchowerkowa. Am Vormittag des 14. Februar 1945 hatte sich Gestapokommissar Ferdinand Kütter in Köln beim stellvertretenden Leiter der Staatspolizeistelle Köln die Genehmigung zur Exekution der beiden Frauen geholt.
In den Abendstunden des 14. Februar 1945 wurde Vera Suchowerkowa nach der vorausgegangenen Exekution von Nina Sawina mit dem Auto der Gestapo aus der Arbeitsanstalt Brauweiler zu der nahegelegenen Ziegelei der Anstalt gebracht und dort von dem Gestapobeamten Horst Gegusch erschossen. Der zuvor von der Gestapo zum Tatort bestellte Brauweiler Totengräber transportierte beide Leichen mit einem Fahrradkarren zum Brauweiler Friedhof, wo er die beiden Frauen bestattete.
Hermann Daners