Zwischen April 1944 und Februar 1945 waren in Brauweiler zwei Sonderkommandos der Gestapo stationiert. Sie wurden nach ihren jeweiligen leitenden Kommissaren benannt. Das Sonderkommando unter Kurt Bethke (1903-1972) war mit der Verfolgung der polnischen Widerstandsgruppe „Armia Krajowa“ (Heimatarmee) und eines französischen Netzwerks katholischer Zwangsarbeiter, „Action Catholique“ (Katholische Aktion), im Rheinland betraut. Bethke leitete auch die Ermittlungen und Verhaftungen im Rahmen der sogenannten Aktion Gewitter in Westdeutschland. Ziel war die Verfolgung der Beteiligten am gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944. Das Sonderkommando unter Ferdinand Kütter (1890-1945) verfolgte in Köln Widerstandsgruppen osteuropäischer Zwangsarbeiter*innen und unangepasste Jugendliche, die im Rheinland und im Ruhrgebiet vielerorts das Edelweiß als Erkennungszeichen benutzen. Sie wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs als „Edelweißpiraten“ bekannt. Weitere Opfer der Verfolgungsaktionen des Sonderkommandos Kütter waren untergetauchte Wehrdienstverweigerer, Plünderer, Kriminelle und Gegner*innen des Nationalsozialismus. Im November 1944 gelang ihm mit der Verhaftung der Führungsspitze des „Volksfrontkomitees Freies Deutschland“ die Zerschlagung einer der größten Kölner Widerstandsgruppen. Beide Sonderkommandos gingen brutal gegen ihre Opfer vor. Insbesondere die Mitarbeiter des Sonderkommando Kütter misshandelten und folterten Gefangene, ermordeten sie oder ordneten ihre Hinrichtung an. Die Gestapo arbeitete bei der Bewachung der Gefangenen eng mit dem Aufsichtspersonal der Arbeitsanstalt zusammen.