Prälatur nach Westen. Foto: LVR-ADR, Silvia M. Wolf
Der Einmarsch amerikanischer Truppen am 4. März 1945 bedeutete für Brauweiler das Ende des Zweiten Weltkriegs. Am 6. Juni 1945 wurde die Arbeitsanstalt offiziell geschlossen. In den Gebäuden wurden daraufhin Menschen untergebracht, die während des Kriegs obdachlos geworden waren. Doch schon nach kurzer Zeit nutzte man die Arbeitsanstalt zur Einquartierung von heimatlosen ehemaligen Zwangsarbeiter*innen und Kriegsgefangenen, Displaced Persons oder kurz „DPs“ genannt. Das zu diesem Zweck auf dem Gelände der Arbeitsanstalt eingerichtete „Displaced Persons Camp“ oder „DP Camp“ stand unter britischer Leitung und beherbergte zunächst hauptsächlich ehemalige Kriegsgefangene aus Westeuropa und Italien. Spätestens ab 1946 bis zur Schließung des Lagers im Jahr 1949 stammten die DPs überwiegend aus Polen, sodass es in dieser Zeit sowohl einen britischen als auch einen polnischen Lagerhauptmann gab.
Nach der Schließung des DP-Camps nahm der Vorgänger des heutigen Landschaftsverbandes Rheinland, der Provinzialverband Rheinland, den Betrieb der Arbeitsanstalt wieder auf. Bei den Abläufen, der Art der Internierung sowie den Arbeitseinsätzen gab es nur geringfügige Veränderungen im Vergleich zum Betrieb der Arbeitsanstalt vor 1933. Im Zuge einer Strafrechtsreform wurde die Arbeitsanstalt Brauweiler 1969 endgültig geschlossen.
Auf dem Abteigelände wurde anschließend das Landeskrankenhaus Brauweiler mit einem Schwerpunkt auf der Behandlung von Suchtkranken eingerichtet. Der Entschluss zur Umwandlung des Krankenhausbetriebs in eine allgemeinpsychiatrische Einrichtung mit definiertem Versorgungsgebiet erfolgte im April 1972 in Reaktion auf publik gewordene Missstände. Weitere öffentliche Skandale führten letztlich zur Schließung des Landeskrankenhauses 1978.
In den 1980er Jahren wurden die Gebäude auf dem Abteigelände restauriert und einer kulturellen Nutzung zugeführt.
Heute haben unter anderem folgende Dienststellen ihren Sitz in der ehemaligen Abtei Brauweiler:
Im Jahr 2008 eröffnete der LVR die Gedenkstätte Brauweiler im Keller des Bürohauses (ehemaliges „Frauenhaus“). Seit Juni 2024 ist sie mit neuem Konzept, neuer Gestaltung und vergrößerter Ausstellungsfläche wieder zugänglich.