Ausstellungsplakat der Wechselausstellung
Vom 10. März bis zum 16. April 2023 ist die Ausstellung "Mehr als man kennt – näher als man denkt. Objektgeschichten aus Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen“ im LVR-Kulturzentrum Abtei Brauweiler zu sehen.
Die Wanderausstellung der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen in Kooperation mit dem Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in NRW e. V. präsentiert Objektgeschichten aus 29 NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorten in Nordrhein-Westfalen – darunter auch die Gedenkstätte Brauweiler. Die abgebildeten Objekte erzählen von Menschen, denen sie früher einmal gehörten, denen sie geraubt wurden oder die sie für die Gegenwart retteten. Sie erzählen auch von Orten. Hinter jedem Objekt steht eine Gedenkstätte, die seine Geschichte für die Zukunft bewahrt.
LVR-Kulturzentrum Abtei Brauweiler, Ehrenfriedstr. 19, 50259 Pulheim-Brauweiler, Gierden-Saal
10.3.2023 - 16.4.2023
Die Mathildenstraße in Brauweiler 1941 und 2001, Foto: Stadtarchiv Pulheim, AFZ-LVR.
Vom 5. März bis 8. Mai 2022 präsentiert die Gedenkstätte Brauweiler die geschriebene, gemalte, fotografierte, gebaute und digital bearbeitete Erinnerungsarbeit 14- und 15-jähriger Schüler*innen des Abtei-Gymnasiums Brauweiler.
Ein Projekt der Gedenkstätte Brauweiler und des Abtei-Gymnasiums Brauweiler mit freundlicher Unterstützung des Rhein-Erft-Kreises im Rahmen des Konzeptes „Erinnerungskultur Nationalsozialismus"
Informationen für den Besuch finden Sie hier.
1. Das Abteigelände in der NS-Zeit
Die Schülerinnen Jana, Raissa, Lana und Julia geben einen Überblick über die Nutzung der ehemaligen Abtei Brauweiler durch NS-Organisationen. Besonders interessiert sie die Nutzung des heutigen Bürohauses, des damaligen Frauenhauses, welches sie anhand der Gefangenschaft von Auguste Adenauer und der Genese der Gedenkstätte des LVR erklären.
Zur virtuellen Präsentation kommen Sie hier.
2. Brauweiler Friedhof
Die Gestapo-Gefangenen Maria Kristowa und Wilhelm Tollmann
Sofia, Sena und Pelin erkundeten den Brauweiler Friedhof. Am Beispiel von zwei Gefangenen der Gestapo erklären sie die enge Verbindung der ehemaligen Arbeitsanstalt mit den Gedenkorten, die dort zu finden sind.
Zur virtuellen Präsentation kommen Sie hier.
3. Matthias F. und Hans S.
Fürsorgezöglinge in der Arbeitsanstalt Brauweiler. Fluchtversuch und Hinrichtung 1941
Benedikt, Tobia und Sebastian stießen bei ihren Recherchen auf die Geschichte eines Fluchtversuchs zweier Fürsorgezöglinge. Sie rekonstruierten die tragischen Ereignisse des Jahres 1941.
Zur virtuellen Präsentation kommen Sie hier.
4. Die Dienstvilla an der Mathildenstraße
Die Direktoren der Arbeitsanstalt hatten einen eigenen Wohnsitz. Lilli, Julius und Tobias K. stießen auf alte Fotos und viele unbeantwortete Fragen und weiteten ihre Recherchen auf die Mathildenstraße aus, wo sich die Villa noch heute befindet.
Zur virtuellen Präsentation kommen Sie hier.
5. Bahnhof Königsdorf
Lotti, Lena, Moritz, Frieda, Mathilda und Leandra fanden heraus, dass der Bahnhof im Nachbarort Königsdorf eng mit der Verfolgungsgeschichte im Zuge der Reichspogromnacht verbunden war. Sie stießen auf die Biografien jüdischer Rheinländer, die von hier aus in das Konzentrationslager Dachau transportiert wurden.
Zur virtuellen Präsentation kommen Sie hier.
6. Kreuzung Bonnstraße
Die Geschichte von Nina und Vera
Zwei ukrainische Frauen gehörten 1944 zu den Opfern der NS-Gewaltherrschaft in Brauweiler. Lena B., Toni, Lara G. und Lara Ursula forschten zur Geschichte des Ortes, an dem sie hingerichtet wurden, die heute unscheinbar wirkende Kreuzung Bonnstraße/Donatusstraße.
Zur virtuellen Präsentation kommen Sie hier.
Kreativarbeit
Die Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte Brauweilers inspirierte viele der Schüler*innen des Abtei-Gymnasiums zu einer kreativen Auseinandersetzung mit dem Schicksal der Menschen, die zu Opfern oder Augenzeugen wurden. Es entstand die Idee, über die App Task Cards ihre Arbeiten den Besucher*innen der Ausstellung zu präsentieren. Auch die Kreativarbeiten anderer Schüler*innen, die sich mit der Wechselausstellung beschäftigen, werden hier veröffentlicht.
Noch bis zum 14. September 2014 zeigt die Gedenkstätte Brauweiler die Wanderausstellung "Riss durchs Leben". Die Ausstellung ist das Ergebnis eines Projektes, bei dem der LVR Kontakt mit ehemaligen Zwangsarbeiterinnen in der Ukraine aufgenommen hatte. Die Namen dieser Frauen fanden sich in den Unterlagen der Landesfrauenklinik Wuppertal, die damals in Trägerschaft des Provinzialverbandes der Rheinprovinz - dem Vorgänger des LVR - waren. Die Lebensgeschichten von zehn Frauen flossen in die Ausstellung "Riss durchs Leben" ein, die vom Archiv des LVR in Brauweiler erarbeitet und betreut wurde.
Mit der Präsentation in Brauweiler kehrt die Ausstellung an ihren Entstehungsort zurück. Zuvor wurde sie im Rahmen einer großen Tournee unter anderem auch in der Ukraine gezeigt. Dass sie nun in der Gedenkstätte Brauweiler gezeigt wird, knüpft zudem an die Geschichte der Arbeitsanstalt Brauweiler an. In den Jahren 1944 bis 1945 waren hier unter dem damals in Brauweiler stationierten Gestapokommando Kütter zahlreiche osteuropäische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter inhaftiert.
Die Ausstellung ist vom 8. April bis 14. September 2014 jeweils dienstags und donnerstags von 15 bis 17 Uhr geöffnet; der Eintritt ist frei.
Die Eröffnung findet am Donnerstag, dem 3. April 2014, um 19 Uhr, im Nikolaus-Lauxen-Saal des LVR-Kulturzentrums Abtei Brauweiler statt.
Eine Sonderführung durch die Ausstellung findet statt
am Donnerstag, 4. September 2014, um 15 Uhr.
Es führt Dr. Bettina Bouresh, Archiv des LVR, Projektleiterin "Riss durchs Leben".
Ausführliche Informationen liefert die im Rahmen des Projektes entstandene Website.
Arbeit aus der Ausstellung
Vom 14. Juni bis zum 1. September 2012 waren in der Gedenkstätte Brauweiler 30 künstlerische Arbeiten zu sehen. Geschaffen wurden sie von 48 Schülerinnen und Schülern der Grundkurse Kunst 11 und 12 am Abtei-Gymnasium Brauweiler. Anfang des Jahres hatten sie die Gedenkstätte Brauweiler besucht. Anschließend setzten sie sich im Unterricht mit den Geschehnissen der Jahre 1933 bis 1945 in der damaligen Arbeitsanstalt Brauweiler und dem Schicksal der Inhaftierten gestalterisch auseinander. Daraus entstanden Plastiken, Objekte, Installationen und Fotografien. Der Titel der Ausstellung - "innen - außen" verweist dabei sowohl auf die konkrete Situation der Gefangenschaft als auch auf die seelischen "Innenräume", die in den Kunstwerken nach außen treten.
Die im Grundkurs Kunst der Jahrgangsstufe 12 unter der Leitung von Dr. Gerd Hötter gefertigten Arbeiten orientierten sich verstärkt an der sichtbaren Wirklichkeit. Immer wieder beschrieben sie die Beziehung zwischen Opfer und Täter. Dem gegenüber gingen die Arbeiten des Grundkurses Kunst 11 unter der Leitung von Thomas Hartz mit dem Thema eher assoziativ um. Eine Gemeinschaftsarbeit etwa zeigt in 28 zusammengefügten Einzelfotografien unterschiedliche Interpretationen des Themas "Freiheit".
Zur Ausstellung ist ein Begleitheft erschienen.
Schülerarbeit aus der Ausstellung
Vom 2. April bis 15. Mai 2011 war die Ausstellung "Annäherungen" in der Gedenkstätte Brauweiler zu sehen. Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Kunst der Jahrgangsstufe 12 am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Pulheim unter Leitung ihres Kunstlehrers Friedrich Dörffler beschäftigten sich mit Personen, die in den Jahren 1933 bis 1945 unter den Nationalsozialisten in der ehemaligen Arbeitsanstalt Brauweiler inhaftiert waren. Dabei entstanden 25 Bildnisse aus Ton, die sich den Inhaftierten und ihrem Schicksal auf unterschiedliche Weise näherten.
Zur Ausstellung ist ein Begleitheft erschienen.
Arbeit von Judith Jenniches in der Ausstellung, Foto: LVR-AFZ
Vom 23. September bis 9. November 2010 zeigte die Gedenkstätte Brauweiler die Wechselausstellung "Gedenkbuch für Nina Sawina". Mit dieser Ausstellung erinnerte der LVR an die aus der Ukraine stammende Zwangsarbeiterin Nina Sawina, die 1945 neben vielen anderen ebenfalls Opfer des nationalsozialistischen Regimes in Brauweiler wurde.
Mit dem Schicksal Nina Sawinas befassten sich Studierende der Alanus Hochschule im Frühjahr 2010 im Rahmen des Kurses von John Gerard zum "Künstlerbuch" und schufen Gedenkbücher. Dabei standen nicht die biografischen Fakten zu Nina Sawina im Mittelpunkt; gezeigt wurden vielmehr künstlerische Arbeiten, die sich in das Schicksal der jungen Frau einzufühlen versuchten.
Ausgestellt werden Werke von Younju Jang, Judith Jenniches, Mona Kakanj, Eveline Mürlebach und John Gerard (Alanus Hochschule) sowie Dr. Hans Hesse/Andreas Fragel/Jürgen Forster.
Zur Ausstellung ist ein Begleitheft erschienen.
Führung durch die Ausstellung "Schwarze Bilder"
Vom 19. September bis 31. Oktober 2009 zeigte das LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum (AFZ) in der Gedenkstätte Brauweiler die Ausstellung "Schwarze Bilder - Holzschnitte". Es handelte sich hierbei um künstlerische Arbeiten von 21 Schülerinnen und Schülern des Abtei-Gymnasiums Brauweiler.
Im Dezember 2008 hatten die Schülerinnen und Schüler des Grundkurses Kunst der Jahrgangsstufe 12 am Abtei-Gymnasium Brauweiler mit ihrem Kunstlehrer Dr. Gerd Hötter die Gedenkstätte Brauweiler besucht. Das Ambiente und die fachlichen Ausführungen von Hermann Daners, Mitinitiator der Gedenkstätte Brauweiler, motivierten die Jugendlichen zur künstlerischen Auseinandersetzung. Engagiert griffen sie das Angebot auf, eigene künstlerische Arbeiten hier auszustellen, die auf die Begegnung mit dem originalen Schauplatz reagieren. Die inhaltliche Auseinandersetzung mit der Geschichte der Arbeitsanstalt Brauweiler in den Jahren 1933 bis 1945 und die Begegnung mit dem authentischen Ort bildeten den Ausgangspunkt. Die aktuelle Praxis im Kunstunterricht, Holzschnitte zu drucken, in denen sich die Schülerinnen und Schüler selbst in Beziehung zu einer Stadt setzen sollten, war die andere Vorgabe. Beide Aspekte zusammen führten zu den Arbeiten, die in der Ausstellung zu sehen waren.
Begleitbroschüre zur Ausstellung
2009 setzten sich erstmals Schülerinnen und Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Pulheim im Leistungskurs 12 unter Leitung von Friedrich Dörffler künstlerisch mit der Gedenkstätte Brauweiler auseinander. Entstanden sind dabei Arbeiten, die in einem Begleitheft zur Ausstellung dokumentiert sind.