Johann Krausen wurde 1944 als Hehler im Umfeld der Gruppe Steinbrück in Köln-Ehrenfeld verhaftet. Als Soldat im Ersten Weltkrieg war er mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet worden. 1944 betätigte er sich als Auslieferer von Schwarzmarktwaren, die ein Deutzer Großverteiler in der Alteburger Straße eingelagert hatte (Honig und Marmelade). Bei seinen Schwarzmarktgeschäften arbeitete Krausen auch mit Max Stollenwerk als Zwischenhändler zusammen. Dieser stand in Kontakt zu Josef Moll und bot Johann Krausen Anfang September 1944 Butter aus dem Großraub der Steinbrück-Gruppe vom 1. September 1944 an. Krausen kaufte insgesamt zwei Zentner und verkaufte sie an zwei Arbeiter auf dem Kölner Großmarkt. Aufgrund von Hinweisen Josef Molls wurde er am 15. Oktober 1944 verhaftet, in Brauweiler inhaftiert und am 10. November 1944 als eines der dreizehn Mitglieder der Gruppe Steinbrück in der Hüttenstraße in Köln-Ehrenfeld erhängt. Den ebenfalls hingerichteten Josef Moll hatte er zwar einmal gesehen, kannte seinen Namen aber nicht. Alle anderen waren ihm unbekannt.
Krausen war der einzige der vielen Hehler aus dem Umkreis der Gruppe Steinbrück, der erhängt wurde. Er war 57 Jahre alt.
Josef Wißkirchen