Peter Hüppeler gehörte zur Keimzelle der Gruppe Steinbrück in Köln-Ehrenfeld und war ein langjähriger Bekannter von Cilly Serve. Er verließ die Volksschule ohne Abschluss im 8. Schuljahr. Er erlernte das Formerhandwerk und arbeitete zunächst in Solingen, später in Köln. Wegen verbotenen Waffenbesitzes wurde er 1932 zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Von September 1930 an war er Mitglied der Ortsgruppe des Kommunistischen Jugendverbandes Deutschland (KJVD) in Köln-Ehrenfeld, wurde aber ca. 1932 wegen Spitzeldiensten für die Polizei ausgeschlossen. Auch in der Roten Jungfront, einer Nachwuchsorganisation des Roten Frontkämpferbundes, geriet er unter Spitzelverdacht.
Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten 1933 arbeitete er illegal für den KJVD und setzte sich in die Niederlande ab. Weil er hier in Streitigkeiten mit seinen kommunistischen Genossen geriet, kehrte er nach Deutschland zurück und verriet aus Rache der Gestapo die ihm bekannten Kommunisten.
Wegen versuchten Einbruchsdiebstahls wurde er 1935 zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Hüppeler wurde für „wehrunwürdig“ erklärt und blieb deshalb in Köln. Ab Januar 1943 arbeitete er „schwarz“ auf verschiedenen Baustellen für Behelfsheime für Fliegergeschädigte. Nach dem Luftangriff vom 21. April 1944 lernte er bei Cilly Serve oder auf der gemeinsamen Behelfsheim-Baustelle am Westfriedhof Hans Steinbrück kennen und beschaffte ihm Munition für dessen erste Pistole. Von dieser Zeit an verkehrte Hüppeler täglich bei Cilly Serve und Hans Steinbrück. Er tauchte schließlich in dem von Steinbrück ausgebauten Keller des zerbombten Hauses Schönsteinstraße 15 unter und nahm aktiv an dessen Diebestouren teil. Von dem großen „Buttercoup“ am 1. September 1944, bei dem 26 Zentner erbeutet wurden, bekam Hüppeler 20.000 RM Gewinnanteil, wovon er viel für illegale Glücksspiele ausgab. Hüppeler vermittelte Hans Steinbrück auch den Kontakt zu Josef Moll, der bei ihm im Keller Schönsteinstraße 15 untertauchen konnte, weil er sich anbot, die erbeuteten großen Buttermengen auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Hüppeler versorgte auch eine Freundin mit Butter.
An der Schießerei beim „Befreiungsversuch“ für Cilly Serve nahm er nicht teil. Er war bereits tags zuvor, am 30. September 1944, bei einer Razzia in einer Köln-Ehrenfelder Gastwirtschaft verhaftet worden und wurde am nächsten Tag in Brauweiler eingeliefert. Im Verhör erwies er sich als sehr kooperativ. So machte er die Gestapo auf die beiden Schieber Jakob Auweiler und August Odenthal aus dem Umkreis der Gruppe Steinbrück aufmerksam, die noch am 1. Oktober 1944 verhaftet wurden. Am 8. Oktober 1944 verpflichtete er sich, weitere Namen zu nennen. Er trug wesentlich dazu bei, dass die ganze Steinbrück-Gruppe aufflog.
Ohne ein rechtsstaatliches Verfahren und ohne Gerichtsurteil wurde Hüppeler am Morgen des 10. November 1944 zusammen mit zwölf weiteren Mitgliedern der Steinbrück-Gruppe in der Hüttenstraße am Bahnhof in Köln-Ehrenfeld öffentlich erhängt. Er war 31 Jahre alt.
Josef Wißkirchen