Johann Brungs gehörte zum weiteren Umfeld der Gruppe Steinbrück in Köln-Ehrenfeld. Bereits 1933 war er Mitglied der SA und der NSDAP, wurde aber noch im selben Jahr wegen der Teilnahme an einem Raubüberfall ausgeschlossen; er verbüßte dafür vier Jahre Gefängnishaft in Wittlich.
Wegen beidseitiger Schwerhörigkeit wurde Brungs am 3. Juli 1944 als untauglich aus dem Heeresdienst entlassen. Bald darauf kaufte er von einem Mann in der Keplerstraße eine Pistole, mit der er mehrere Einbrüche verübte. Die Beute verkaufte er an einen Schwarzhändler und auch an seinen Arbeitgeber, in dessen Schmelzwerk er als Metallsortierer beschäftigt war. Im August 1944 lernte er Roland Lorent kennen und ging mit ihm und Hans Balzer am 15. August 1944 auf Diebestour. Dabei machte er auch von seiner Schusswaffe Gebrauch, um eine Zuschauerin zu vertreiben. Nach eigener Aussage sagte er Lorent danach, dass er mit ihm kein „Ding“ mehr drehen wolle, weshalb Lorent noch am gleichen Abend mehrere Schüsse auf ihn abgegeben habe, ohne ihn zu treffen.
Am 27.11.1944 wurde Brungs verhaftet und blieb bis zum 10. Februar 1945 in Brauweiler in Haft; danach wurde er in die Strafanstalt Siegburg evakuiert (Aufnahmedatum dort: 15.02.1945).
Josef Wißkirchen