Ursprünglich war die Action catholique eine Bewegung junger katholischer Arbeiter, die sich in Frankreich in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre gründete. Sie verfolgte das Ziel, den katholischen Glauben im Alltag präsent zu machen und so dem Laizismus entgegenzuwirken. Dieser Bewegung schlossen sich zahlreiche andere katholische gesellschaftliche Gruppen an, wie beispielsweise die Pfadfinder.
Während des Zweiten Weltkrieges bemühten sich katholische Laien und Priester der Action catholique um eine Seelsorge unter den zahlreichen französischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern in Deutschland. Da die deutschen Behörden eine seelsorgerische Betreuung der Zwangsarbeiter ablehnten, kam es zu einer „Seelsorge im Verborgenen“, wozu auch die Tarnung von Priestern als Zwangsarbeiter gehörte.
Die Gestapo deklarierte die Action catholique als konspirativen Kreis und Widerstandsbewegung gegen das Regime. Seit Juli 1944 bemühte sie sich, die Zentren der Action catholique im Rheinland (Siegburg, Köln, Düren, Aachen) zu zerschlagen. Im Zuge einer Verhaftungsaktion wurden etwa 60 Mitglieder nach Brauweiler gebracht und dort dem Gestapo-Sonderkommando Kurt Bethke überstellt. Die zuständigen Gestapobeamten misshandelten sie bei Verhören teilweise schwer. Die Mitglieder der Action catholique wurden in mehreren Transporten von Brauweiler ins Kölner Messelager gebracht und von dort am 17. September in das KZ Buchenwald deportiert. Von den rund 60 Mitgliedern der Action catholique aus dem Rheinland haben 19 den Weg durch die Lager nicht überlebt.
Hermann Daners
Die hier aufgelisteten, in Brauweiler inhaftierten Personen waren entweder Mitglieder der Action catholique oder wurden in Zusammenhang mit dieser Verhaftungswelle von der Gestapo interniert.
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