Elisabeth Stahl wurde am 6. Dezember 1944 zusammen mit ihrem Mann Kurt und der Tochter Renate von den Gestapobeamten Josef Hoegen und Heinrich Brodesser in ihrem Haus in Bensberg verhaftet, in einer Haftzelle des ehemaligen Amtsgerichts in Bensberg inhaftiert und am nächsten Tag in die Gestapozentrale im EL-DE-Haus in Köln gebracht. Am 11. Dezember 1944 wurden sie in einem Sammeltransport nach Brauweiler eingeliefert.
Elisabeth Stahl wurde im Arresthaus, dem damaligen „Frauenflügel“ des Gestapokommandos Kütter, inhaftiert und teilte sich mit Grete Humbach eine Haftzelle; nach etwa drei Wochen wurde auch ihre Tochter Renate in diese Zelle verlegt. Bei der Räumung des Gestapogefängnisses Brauweiler wurde Elisabeth zusammen mit ihrem Mann am 10. Februar 1945 in die Strafanstalt Siegburg transportiert. Mitte März 1945 wurde sie mit einer Gruppe von etwa 70 Personen zunächst in das Arbeitserziehungslager Wipperfürth und von dort Ende März 1945 in das Arbeitserziehungslager Hunswinkel bei Lüdenscheid im Sauerland evakuiert, wo die Häftlinge in Baracken untergebracht waren. Kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner am 11. April 1945 wurde das Lager geräumt; die Häftlinge wurden Richtung Westen geführt und schließlich in der Gegend von Halver freigelassen. Auf eigene Faust schlug Elisabeth sich nach Hause durch.
Josef Wißkirchen