Im Juni 1944 wurde Karl Bieber Mitglied der Widerstandsgruppe Nationalkomitee Freies Deutschland bzw. Volksfrontkomitee Freies Deutschland. In dieser Gruppe war der Verlagsvertreter Bieber zuständig für Wirtschafts- und Gewerkschaftspläne, die bereits für die Zeit nach dem Krieg ausgearbeitet wurden. Am 25. November 1944 wurde er im Unterschlupf der Gruppe in Köln, Sülzgürtel 8, verhaftet. Noch am selben Tag wurden er sowie Heinz Tesch, Otto Richter, Werner Tollmann und Maria Elisabeth Frantzen nach Brauweiler gebracht.
An den Folgetagen verhörten die Gestapobeamten Ferdinand Kütter und Josef Hoegen Karl Bieber mehrfach und misshandelten ihn. Dazu zählte auch, dass er dreizehn Tage lang ununterbrochen gefesselt war. Die dadurch erlittenen Verletzungen wurden auf Anordnung des Anstaltsarztes nur unzureichend behandelt. Nach Aufhebung der Einzelhaft kam Karl Bieber zusammen mit dem Gestapohäftling Johann Nelles in eine Zweierzelle.
Am 10. Februar 1945 wurde Karl Bieber in dem ersten Evakuierungstransport zusammen mit weiteren Häftlingen des Gestapokommandos Kütter in das Zuchthaus Siegburg verlegt. Der von Kütter geplanten Massenerschießung entging Bieber dadurch, dass die Siegburger Anstaltsleitung das Zuchthaus Mitte März 1945 evakuierte.
Hermann Daners