Milli Hilbert, Bildnachweis: Faeskorn, Ilse: Zeutzeuginnen des 20. Jahrhunderts. Der Widerstand Remscheider Frauen 1933-1945, 2. Auflage, Remscheid 2007.
Milli Hilbert trat Mitte der 1920er Jahre in die KPD ein und war in der Weimarer Republik Vorsitzende des „roten Frauen- und Mädchenbundes“. Seit 1929 war sie KPD-Stadtverordnete in Remscheid. Sie wurde am 12. März 1933 nochmals ins Stadtparlament gewählt, konnte aber wegen des KPD-Verbotes das Amt nicht antreten.
Im November 1933 wurde sie verhaftet und ins Frauen-Konzentrationslager Brauweiler gebracht. Hier war sie bis März 1934 inhaftiert. Nach dem Krieg berichtete sie, dass hier die Frauen zu täglichen Strickarbeiten mit einem vorgegebenen Pensum verpflichtet waren. Im „Andreas-Pflüger-Prozess“ im November 1934 wurde sie zu einem Jahr und sieben Monaten Gefängnis verurteilt. Unmittelbar nach Kriegsende wurde sie erneut Mitglied des Remscheider Stadtrates und engagierte sich später in den Konsumgenossenschaften.
In den 1960er Jahren arbeitete Milli Hilbert für die Ostermarschbewegung und trat 1968 der DKP bei. Sie starb im Dezember 1999 mit 95 Jahren.
Hermann Daners