Anton Andrzejczak war als Parteifunktionär im Unterbezirk Moers der KPD tätig. Im April 1933 wurde er verhaftet und in das KZ Brauweiler eingeliefert. Hier war Robert Ganse sein Zellennachbar. Nach dessen Angaben soll Andrzejczak in Brauweiler schwer misshandelt worden sein. Nach seiner Entlassung im Februar 1934 kehrte Andrzejczak in seinen Wohnort Kamp-Lintfort zurück. Er nahm Kontakt zu seinem ehemaligen Zellengenossen Robert Ganse, der in Hamburg lebte, auf und versuchte, durch Flugschriften Widerstand im Ruhrgebiet zu organisieren. 1935 wurde er erneut verhaftet. Im Mai desselben Jahres wurde Andrzejczak in einem Massenprozess gegen achtzig Angeklagte vor dem Oberlandesgericht in Hamm wegen hochverräterischer Tätigkeit zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt, die er vermutlich im Zuchthaus Remscheid-Lüttringhausen absaß. Beim Einsatz in einem „Sprengkommando“ zur Entschärfung von Blindgängern in Remscheid nach dem Luftangriff vom 31. Juli 1943 kam er ums Leben.
Josef Wißkirchen