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Giebel über der Toreinfahrt zur Abtei Brauweiler

Gedenkstätte
Brauweiler des LVR

Gedenkbuch Brauweiler

Biografien

Abels, Heinrich

  • geb. 20.08.1893 in Jüchen
  • Haft in Brauweiler: 15.05.1933 – 30.01.1934

Heinrich Abels, von Beruf Maurerpolier, war Mitglied des Rotfrontkämpferbundes der KPD und des kirchenfeindlichen Freidenkerverbandes. Am 28. Februar 1933 wurde er von der Polizeiverwaltung Hochneukirch als „kommunistischer Funktionär“ festgenommen und am 15. Mai 1933 in das KZ Brauweiler eingewiesen. Nach eigener Aussage wurde er von dort am 20. August 1933 zum Verhör zur Polizeiverwaltung Hochneukirch geholt und von drei ihm bekannten Nazis geschlagen. Ein Arzt bescheinigte 1948 darauf zurückzuführende Verletzungen an Fingern, Halswirbelsäule sowie Rücken- und Armmuskulatur.

Während der Haftzeit verstarb seine Frau, und aus dem leerstehenden Haus wurde fast der gesamte Hausrat gestohlen. Nach der Haftentlassung (30. Januar 1934) zog er nach Jüchen und heiratete einige Zeit später ein zweites Mal. Mehrmals wurde er wegen „kommunistischer Hetze“ angezeigt. Die Gestapo nahm Heinrich Abels wegen öffentlicher Aussagen über hohe Verluste der deutschen Truppen in Nordafrika und Russland am 30. Dezember 1942 in seiner damaligen Wohning in Rheydt fest. Die Gestapo in Düsseldorf lehnte es jedoch ab, seine Einlieferung in ein KZ beim Reichssicherheitshauptamt (RSHA) zu beantragen, und veranlasste seine Freilassung am 20. Januar 1943. Er stand aber weiterhin unter Beobachtung der Gestapo.

Quelle:

  • Archiv im Rhein-Kreis Neuss, C-2717

Text und Recherche:

Josef Wißkirchen

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